Fazit
Valencia gewinnt in Berlin gegen ALBA mit 66:81. Von Minute eins an dominierten die Spanier das Spiel und führten eigentlich das ganze Spiel über. Zwar kamen die Hausherren immer wieder heran und es sah aus, als könnte das Spiel kippen, aber Valencia fand die passenden Antworten. Dabei konnten sie sich zum einen auf ihr starkes Rebounding (sie sammelten 13 Offensivrebounds und kamen somit natürlich auf zahlreiche zweite Chancen) und zum anderen auf ihr starkes Shooting verlassen. Zwar standen sie am Ende des Spiels "nur noch" bei 45 Prozent, doch bis zu den letzten Minuten standen sie dauerhaft bei über 50 Prozent von Draußen. Da konnte ALBA nicht mithalten. Valencia hatte sogar 19 Turnover, doch Berlin konnte davon nicht profitieren und verlor selbst 16 mal den Ball. Die Hauptstädter haben allerdings nicht lange Zeit, um sich zu rehabilitieren, weil am Sonntag mit Ulm der nächste starke Gegner wartet. Ein ähnliches Schicksal hat auch Valencia, das am Wochenende auf Barcelona trifft.

In den letzten Minuten versauen sich die Gäste etwas ihre Dreierquote, weil die Würfe nicht mehr so fallen wollen. Gut für sie, dass es nahezu irrelevant ist, ob sie in dieser Phase treffen oder nicht.

Loben darf und muss man auf jeden Fall, mit welcher Ernsthaftigkeit beide Teams das durchziehen. Dass das Spiel vorbei ist, ist der ganzen Arena bewusst. Trotzdem verteidigen die Spanier weiterhin eng und ALBA versucht weiterhin zu scoren.

Aus der Auszeit heraus wird Bean mustergültig freigespielt und er kann per schönem Jumper scoren. Auf der anderen Seite schaut ALBA zu und lässt López-Arostegui gewähren.

Schneider dribbelt sich in die Midrange und geht dann zum Jumper hoch. Das sah sehr schön und flüssig auch. Natürlich ist das nur Ergebniskosmetik, aber trotzdem wäre es für sie wichtig, das Spiel mit einem halbwegs positiven Gefühl zu beenden.

Und wieder ist es ein Offensiv-Rebound, Nummer zehn für die Gäste, aus dem López-Arostegui Punkte erzielt. Auf der Gegenseite kann Koumadje seine Größe endlich ausspielen.

Ein Grund für die drohende Niederlage ist das Rebounding. Die Spanier haben ganze 14 Rebounds mehr geholt als die Hausherren. Das auszugleichen, wenn der Gegner auch noch so gut von Downtown trifft, ist äußerst schwierig.

Tatsächlich bleiben beide Mannschaften in der ersten Spielminute des Schlussviertels ohne Punkte. Zumindest der Einsatz stimmt bei ALBA trotz des hohen Rückstandes immer noch.

Fazit 3. Viertel:
Im dritten Viertel nacheinander erzielt Valencia über 20 Punkte und hält den Gegner bei 15 Punkten. Daraus resultiert schlussendlich eine 20 Punkte Führung vor dem Schlussviertel. Das Spiel ist also mit aller größter Wahrscheinlichkeit entschieden und Headcoach Israel González hat die Garbage Time bereits teilweise eingeläutet.

Highlight-Play! Ein schönes Alley-Oop Anspiel von fast der Mittellinie von Spagnolo verwandelt Procida per Dunk. Egal wie das Spiel ausgeht, das Play des Spiels haben sie sich wohl sicher.

Bei ALBA will einfach nichts klappen. Sie erspielen sich gute Würfe und gute Abschlüsse am Ring, doch der Ball will einfach nicht rein.

Die vorhin angesprochene 20 Punkte Führung schafft Valencia nun auch ohne gute Quote von der Freiwurflinie, denn die Quote von Draußen ist mit 10/19 einfach überragend.

Nach einem Dreier von Ojeleye, der mit Abstand der beste Spieler der Partie ist, nimmt Israel González die Auszeit. Der Rückstand ist wieder gewachsen, weil ALBA auch in diesem Viertel 7:12 hinten liegt. Die Spanier sind bis dato einfach das bessere Team.

Ist das eiskalt! Valencia verteidigt es bockstark und dann drückt Ojeleye den Dreier ins Gesicht von ALBA. Jedoch nimmt sich Sterling Brown dessen an und macht es ebenso.

Mit seinem zweiten Freiwurf macht Wetzell endlich seinen ersten Punkt der Partie. Vielleicht löst das ja jetzt seinen Knoten, was Würfe aus dem Feld angeht.

Valencia steht bei mageren 7/13 von der Freiwurflinie. Würden sie da besser treffen, könnten sie schon fast mit 20 Punkten führen. Bean trifft unterdessen einen Dreier, jedoch erzielt im Jones im Gegenzug leichte Punkte.

Wieder erhält Wetzell den Ball im Post und wieder ist es ein Fehlwurf. Ihm will bis dato wirklich so gut wie gar nichts gelingen. Auf der anderen Seite geht Valencia durch Pradilla an die Freiwurflinie.

Halbzeitfazit:
Die Gäste entscheiden auch das zweite Viertel deutlich für sich und gehen daher mit einer komfortablen zwölf Punkte Führung in die Pause. Dabei war ALBA zwischendurch im zweiten Viertel das dominantere Team und bis auf drei Punkten herangekommen. Doch dann zeigte Valencia durch vor allem Jones und Ojeleye ihre Qualität und schon war das Momentum wieder auf ihre Seite. Weiterhin haben beide Teams Probleme mit Turnovern und es wird ein wichtiger Aspekt für den Sieg sein, welches Team es eher schafft, diese einzustellen.

Ein Stepback-Dreier von Chris Jones macht den Vorsprung wieder zweistellig! Von Downtowns sind sie eine echte Gefahr und kühlen kaum ab.

Bezeichnend für Teile des Berliner Spiels ist dieser Ballbesitz, in der sie einfach keinen guten Wurf finden und der Ball am Ende der Shotclock Thomas Hand nicht mal verlassen hat.

Semi Ojeleye für Drei! Der Rückstand schmilzt und wächst hier in sekundenschnelle. Doch immer wieder schaffen es die Gäste, sich ALBA vom Leib zu halten.

Valencia begeht ihren achten Ballverlust und auf der Gegenseite trifft Thomas seinen dritten Dreier der Partie aus der Ecke. Es scheint, als hätte sich das Momentum gedreht, auch wenn Valencia dann wieder scort.

Aber zwei Körbe von Matt Thomas, darunter ein Eckendreier, verkürzen schon wieder auf sechs Punkte. Mehr davon!

Und weil die Berliner verpassen zu scoren, ist die Führung mittlerweile plötzlich schon zweistellig. Die Qualität in der EuroLeague ist zu hoch, als dass man sich solche Flauten erlauben kann.

Die Gäste nutzen jeden Raum, denn ALBA ihnen gibt. Nur an der Freiwurflinie lassen sie einige Chancen liegen. Aber auch in der Defensive läuft es und sie generieren einige Stops in Folge.

Wetzell versucht aufzoposten, doch ihm gelingt kein Raumgewinn. Verzweifelt versucht einen Pass ins Nichts und es gibt den nächsten Ballverlust. Valencia hingegen macht es jetzt offensiv wieder besser und schafft es, an die Linie zu kommen.

Aber Valencia macht genauso weiter und versenkt durch López-Arostegui den nächsten Dreier. Im anschließenden Spielzug kontert das Bean allerdings aus der Ecke!

Das ist wichtig für einen guten Start! Procida scort die ersten Punkte des zweiten Durchgangs und verkürzt so auf drei Punkte Rückstand.

Fazit 1. Viertel:
Nach einem schwachen Start des deutschen Vertreters hat dieser sich gefangen und konnte den Rückstand zum Ende des Viertels nochmal ordentlich reduzieren. Valencia startete heiß von der Dreierlinie, aber tat sich mit zunehmender Dauer etwas schwer. Beide Mannschaften hatten außerdem Probleme mit Turnovern.

Dieses Spiel ist im ersten Viertel echt ein Turnover Festival. Für Freunde des kontrollierten Basketballs dürfte das schwierig anzusehen sein.

Die Hausherren kommen jetzt deutlich besser zum Korb und schaffen es auch, da gut abzuschließen. Zusätzlich zwingt man Valencia zu schwierigen Abschlüssen, auch wenn die teilweise fallen.

Bei seinem Dreier hat Thomas das Glück des tüchtigen, denn der Ball springt über den Ring in den Korb. Im Nachhinein wird der Wurf jedoch zum Zweier korrigiert. Danach gibt es allerdings den nächsten Stop und erneute Punkte für das Heimteam. Das sieht jetzt um einiges besser aus!

Hermannsson, der bei Valencia spielte, scort per And-one inklusive Freiwurf und hält so Berlin etwas im Spiel.

ALBA vergibt aus der Auszeit heraus wieder leichte Punkte, während Semi Ojeleye auf der Gegenseite nach Assist von Jones den nächsten Dreier verwertet.

Und da ist die Auszeit. Israel González muss deutliche Worte finden, um sein Team wachzurütteln, denn das sind zu viele unnötige Ballverluste und vergebene leichte Punkte in dieser Anfangsphase.

Das gibt wohl bald die Auszeit für die Berliner. In Transition nimmt sich Chris Jones nämlich selbstbewusst das Triple aus dem Zentrum und versenkt. ALBA hingegen scheitert mal um mal im Post.

Beide Teams begehen insgesamt drei Turnover in Folge, woraus eine kurze wilde Phase entsteht. Dann versuchen die Gäste das Spiel wieder zu sortieren, aber Anderson vergibt am Ring.

Matt Thomas macht das, was er am Besten kann und lässt einen Dreier fliegen. Der ist gut und bringt die ersten Punkte der Partie für das Heimteam.

In Transition hat Brown enorm viel Zeit an der Dreierlinie. Er sortiert sich, setzt den Wurf aber dann doch nur an den Ring. Auf der Gegenseite gibt es dann leichte Punkte für Valencia.

Kassius Robertson vollendet ein schönes erstes Play mit einem Korbleger hoch über das Glas. Der ehemalige BBL-Profi von Bayreuth erzielt damit die ersten Punkte des Spiels.

Für Valencia Basket sieht die Situation tabellarisch etwas anders aus. Mit Platz neun sind sie acht Plätze über ihrem heutigen Gegner und stehen bei einer ausgeglichenen Bilanz nach 24 Spielen. In der EuroLeague konnten sie aus den letzten fünf Spielen zwei siegreich gestalten, nämlich gegen Baskonia und Milano. In ihrer heimischen Liga stehen sie genau wie die Berliner auf dem fünften Tabellenplatz. Trotzdem sind sie alleine aufgrund ihrer Bilanz im internationalem Wettbewerb Favorit in dieser Partie. Aus elf Spielen in der Fremde in dem Wettbewerb konnten sie allerdings "nur" vier gewinnen, was aber ligaweit tatsächlich zum siebten Platz in der Auswärtstabelle reicht.

Was ihnen zu Gute kommen dürfte, ist das Heimspiel. In der EuroLeague haben sie von ihren fünf Siegen vier vor heimischer Kulisse geholt. Das Publikum scheint ihnen extremen Auftrieb zu geben.

Nachdem es zuletzt zwei Niederlagen in Folge gab, wird ALBA heute alles daran setzen, daraus nicht drei in Serie werden zu lassen. Vor zwei Tagen setzte es bei Olympiakos ein 101:87. Ein desolates drittes Viertel, welches man mit 33:13 verlor, war dabei ausschlaggebend. Kein Spieler konnte bei ihnen mehr als zwölf Punkte erzielen, auf der anderen Seite ließ man jedoch 31 Punkte von Guard Isaiah Canaan zu. Das darf gegen die Spanier nicht passieren. Am Sonntag verlor man auf dramatische Art und Weise mit 76:75 gegen die Würzburg Baskets und auch da war das dritte Viertel ein Hauptgrund für die Niederlage.