Alex de Minaur zieht nach einem harten Kampf über drei Sätze gegen Frances Tiafoe ins Viertelfinale des Kanada-Masters ein! Der Australier war nach dem ersten Satz bereits klar auf Siegeskurs, in der Anfangsphase dominierte er den enorm fehleranfälligen Tiafoe mit seinem beständigen Spiel und gewann den ersten Durchgang locker 6:2. Doch der bis dahin enorm schwache Tiafoe wachte im zweiten Satz auf und konnte sich nach langem Gleichschritt in der Crunchtime zum Satzausgleich breaken. Ähnlich verlief der dritte Satz, das Momentum wechselte nun immer wieder hin und her und das Niveau wurde besser. Nun war es de Minaur, der nach langem Gleichschritt beim Stand von 4:4 das entscheidende Break holte und anschließend cool ausservierte. Nach dem Turniersieg in Washington und somit sieben Siegen in Serie geht de Minaur mit viel Selbstbewusstsein ins Viertelfinale. In der Runde der letzten Acht wird er auf den Sieger des Achtelfinals zwischen Ben Shelton und Flavio Cobolli treffen, das in der Nacht (1 Uhr MESZ) stattfindet.

Game, Set and Match - Alex de Minaur! Der Australier schlägt mit guter Länge und platziert in Tiafoes Vorhandecke. Der möchte aus vollem Lauf mit einem Cross-Schlag kontern, jagt die Vorhand aber knapp ins Aus.

De Minaur greift am Netz an, Tiafoe jagt einen Vorhand-Passierball longline am Australier vorbei. 30 beide. Mit einem freien Punkt holt de Minaur sich einen Matchball!

Tiafoe beginnt das Returnspiel, das er gewinnen muss, mit einem Winner, schießt dann aber eine Rückhand cross weit ins Seitenaus. Beim Stand von 15:15 hat de Minaur Glück, eine Vorhand fällt als Netzroller noch gerade so eben auf Tiafoes Seite herunter. 30:15.

De Minaur holt sich das Break! Tiafoe macht mit einem einfachen Fehler erneut die Tür auf. Dieses Mal weiß der Australier seine Chance zu nutzen und schlägt den Winner zur 5:4-Führung. Nun geht es ans Ausservieren. Macht der Australier das jetzt oder wackelt der Schläger nochmal?

Eine einfach unfassbare Beinarbeit von de Minaur! Jeden Ball von Tiafoe kratzt der Australier aus allen Ecken des Feldes, bringt schließlich einen Stoppball noch zurück und provoziert den Fehler bei Tiafoe. Mit diesen unfassbar schnellen Beinen holt sich de Minaur den nächsten Breakball. Diesen wehrt Tiafoe mit einem Vorhandwinner cross - mehr als 150 km/h schnell - ab. Nun gelangt dieses Match endlich auf ein klasse Niveau!

Das nächste Ass Tiafoes folgt. De Minaur kontert mit einem starken Duell am Netz, in dem er erst einen schwierigen Überkopf-Schlag mit der Rückhand spielt und dann den Volley ins größtenteils verwaiste Feld drückt.

Nun muss Tiafoe mal wieder etwas mehr um seinen Aufschlag kämpfen. Den ersten Punkt de Minaurs will er nicht ganz wahrhaben, weil er einen Schlag des Australiers im Aus gesehen hat. Er macht weitere Fehler ohne Not, gleicht aber zwischenzeitlich zum 30:30 aus. Mit einer fehlerhaften Rückhand ins Netz lässt er dennoch die Breakchance für seinen Kontrahenten zu, wehrt diese aber cool mit einem Ass ab.

Nun ist auch ein Aufschlagspiel von de Minaur mal etwas souveräner. Tiafoe kann nur einen Ballwechsel mit einem kurz cross geschlagenen Passierball gewinnen, macht ansonsten zwei Fehler, muss ein Ass des Australiers an sich vorbeifliegen lassen. Beim Stand von 40:15 ist's beim Spielball dann ein Returnfehler des 27-Jährigen, der für das 4:4 nach Spielen sorgt.

Während de Minaur um jedes Service Game fighten müssen, macht Tiafoe das wieder sehr locker. Unter anderem ein Ass und zwei Fehler de Minaurs sorgen für ein Aufschlagspiel zu Null des US-Amerikaners. 4:3 nach Spielen.

Was eine Rally! De Minaur verteidigt tatsächlich beide Breakbälle, den zweiten in kurioser Art und Weise. Tiafoe befreit sich mit einem hohen Defensivschlag, de Minaur gibt den nicht ganz einfachen Überkopf-Schlag gut zurück und geht wieder ans Netz vor. Tiafoes flache Rückhand bringt ihn ein wenig in Bedrängnis, doch den komplizierten Volley bringt der Australier kurz zurück. Tiafoe wiederum erläuft den Stoppball ebenfalls, kann gegen den folgenden Passierball aber nichts mehr anrichten. Mit diesem Ballwechsel im Rücken holt sich de Minaur dieses Aufschlagspiel kurz darauf doch noch - nach zwei abgewehrten Breakbällen.

Öffnet sich nun die Tür für Tiafoe? De Minaur macht einfache Fehler, erst von der Grundlinie und dann beim Aufschlag mit einem Doppelfehler. Auch in der nächsten Rally hat Tiafoe die vorteilhafte Position, trifft aber mit einer Rückhand kurz cross ins Netz die falsche Entscheidung. Weil de Minaur kurz darauf einen Schlag zu weit hinter die Grundlinie gibt, hat der US-Amerikaner dennoch zwei Breakchancen - 15:40.

Es geht im Gleischritt ohne Breaks weiter, Tiafoe macht es aber deutlicher. Beim Stand von 40:15 läuft er nach einem Angriffsschlag ans Netz vor und kann direkt zur Bank durchlaufen, weil de Minaur den Ball aus der Rückhandecke in hohem Bogen viel zu weit zurückgibt.

Nun geht de Minaur ans Netz vor und bewegt sich klasse am diesen, drückt so den Rückhandvolley longline ins Feld. Doch der folgende Rückhandschuss ist wieder fehlerhaft, erneut Einstand. Die nächsten beiden Ballwechsel gewinnt der Australier mit gut verteilten Schüssen und gewinnt dieses Aufschlagspiel mit etwas zu viel Kopfschmerzen nach 40:0-Führung doch noch.

Mit zwei Winnern und einem Ass zieht der Australier schnell auf 40:0 davon, lässt es dann aber wieder spannend werden, weil zwei Grundlinienschläge im Netz landen. Von der Grundlinie ist Tiafoe aktuell der etwas stärkere Spieler und beweist das mit druckvollen Schlägen auch in der nächsten Rally. De Minaur ist zu passiv und so geht es trotz 40:0-Führung über Einstand.

Anders als zu Beginn des zweiten Satzes wirken beide Spieler nun deutlich stabiler bei eigenem Aufschlag. Tiafoe schlägt ein Ass, de Minaur macht zwei unforced error. Beim Stand von 40:0 bewegt Tiafoe sich klasse am Netz und bringt so trotz guter Schläge de Minaurs den Ball volley gut zurück. So gewinnt der US-Amerikaner dieses Spiel zu Null.

Auch de Minaur gewinnt sein Service Game mühelos und zu 15. Er serviert ein Ass, jagt einen Winner inside out auf den Hartplatz, dazu gesellen sich zwei vermeidbare Fehler seines Gegenübers. 1:1 nach Spielen.

In der Satzpause sind beide Spieler kurz in den Katakomben verschwunden. Tiafoe beginnt diesen dritten, matchentscheidenden Satz, wie er den zweiten beendet hat. Bei einem soliden Aufschlagspiel profitiert er von zwei Fehlern de Minaurs, lässt mit einem Doppelfehler nur einen Punktverlust zu und gewinnt dieses Aufschlagspiel recht zügig.

Nachdem Tiafoe im ersten Satz klar unterlegen war, gestaltete der US-Amerikaner das Geschehen in Durchgang zwei deutlich ausgeglichener. Der Satz begann mit einem Breakfestival, vier Breaks in Folge brachten aber keinen Spieler in Vorteilsposition - 2:2. Danach hielten beide je zwei Mal ihren Aufschlag - 4:4. In der Crunchtime gewann Tiafoe dann sein Aufschlagspiel und konnte in der entscheidenden Phase mit dem Selbstbewusstsein aus einigen starken Ballwechseln heraus und dem Publikum im Rücken beim Stand von 5:4 das entscheidende Break holen - direkt zum Satzgewinn.

Tiafoe holt sich den Break- und Satzball! Bei Einstand ist er zunächst defensiv gefordert, ergreift dann aber die Initiative und schlägt einen Vorhandwinner longline. Beim Satzball erwischt de Minaur dann einen Vorhandschuss nicht annähernd richtig und verlegt ihn in hohem Bogen hinter die Grundlinie. Tiafoe gleicht nach Sätzen aus!

Tiafoe spielt nun auch mit deutlich mehr Selbstvertrauen. Zwar muss er unter anderem durch ein Ass de Minaurs den 30:0-Rückstand hinnehmen, kann aber auf 30 beide gleichziehen, weil er aus einer klar defensiven Position und vollem Lauf mit dem flachen Rückhandschuss cross de Minaur überwindet. Kurz darauf verwandelt der Australier den Spielball nicht und muss über Einstand gehen.

Der vierte Spielball sitzt dann! De Minaur lässt diesen mit einem fehlerhaften Rückhandcross-Schlag vom Netz aus zu. Und Tiafoe geht beim vierten Spielball nach gutem Aufschlag ans Netz vor und landet von dort aus den Smashwinner.

Tiafoe greift erfolgreich am Netz an, lässt den Spielball mit einem Doppelfehler aber liegen. Auch den zweiten und dritten Spielball kann der US-Amerikaner nicht verwerten. Das umkämpfte Spiel dauert bereits mehr als neun Minuten an.

Doch sowohl dieser tolle Ballwechsel als auch das vorige Ass handeln dem 27-Jährigen nicht genug Selbstvertrauen ein, um das Spiel nun schnell einzutüten. Zwei einfache Fehler bringen stattdessen de Minaur in Position, Breakball für den Australier. Mit einem klasse Vorhandwinner mit starkem Winkel verteidigt Tiafoe diesen. Einstand.

Tiafoe gewinnt den Ballwechsel des Matches! Der US-Amerikaner greift am Netz an, gibt einen Volley aber mit nicht genügend Druck zurück. So kann de Minaur den Lob spielen, der jedoch keine perfekte Länge hat. Tiafoe erläuft den Ball locker, spielt aus der Drehung die Rückhand flach über das Netz, de Minaur volliert zurück. Tiafoe hat den Ball nun aber gut auf der Rückhand liegen und schlägt longline den umjubelten Passierball. Tiafoe ballt die Faust und lässt sich feiern.

De Minaur macht es mal etwas deutlicher, gibt nur einen Punkt ab und gewinnt sein Aufschlagspiel zu 15. Tiafoe und der Australier bleiben im Gleichschritt, nach vier Breaks gibt es vier gewonnene Aufschlagspiele. Langsam geht's in die Crunchtime des zweiten Satzes.

Die Aufschlagspiele sind nun umkämpft. Nach einem Netzfehler mit der Vorhand steht es 30:30, zum dritten Mal in Folge. Tiafoe holt sich mit einem Ass den Spielball. Bei diesem verteilt er die Schläge sehr gut und kann damit auch den in der Beinarbeit so starken de Minaur fordern. Ein Rückhandschuss des Australiers segelt ins Netz. Tiafoe holt sich die 4:3-Führung nach Spielen.

Nun hält auch de Minaur seinen Aufschlag! Der Australier gerät durch einen Doppelfehler zum Stand von 15:30 ein wenig unter Druck, profitiert im folgenden Ballwechsel aber von einem vermeidbaren Fehler Tiafoes und lässt ein Ass über den zweiten Aufschlag folgen - 40:30. Dann jagt er den nächsten starken Service durch die Mitte, Tiafoe bekommt den Return nicht kontrolliert zurück. 3:3 nach Spielen.

In den ersten vier Spielen haben die Aufschläger insgesamt nur fünf Punkte gewonnen. Nun serviert Tiafoe mal ein Ass und lässt den Glauben an ein gewonnenes Aufschlagspiel zurückkehren. Dazu meldet sich das Publikum, das zu einem großen Teil den Amerikaner unterstützt. De Minaur gleicht mit einem Netzangriff zwar auf 30:30 aus. Doch Tiafoe jagt zwei Vorhandwinner longline in die Rückhandecke des Australiers. 3:2 für Tiafoe, der erstmals in diesem Match nach Spielen in Führung geht.

Dieser zweite Satz wird zu einem echten Breakfestival! Tiafoe kann nun mal zwei klasse Bälle schlagen: eine Rückhand aus der Defensive heraus enorm flach über das Netz gegen den dort attackierenden de Minaur und im nächsten Ballwechsel einen Vorhandwinner, der in hohem Bogen genau in die Rückhandecke seines Gegenspielers fällt. Dazu macht de Minaur zwei einfache Fehler. So holt sich der US-Amerikaner das nächste Break sogar zu Null!

Weiter geht's mit den Breaks im zweiten Satz. Tiafoe spielt zu häufig schwache Stoppbälle, die de Minaur - zudem noch bekannt für gute Beinarbeit - recht einfach erläuft und dann vom Netz aus den Gewinnschlag spielen kann. Dazu kommen weitere unforced errors des US-Amerikaners und so verliert er auch das zweite Aufschlagspiel - dieses Mal mit nur einem eigenen Punkt. Das kurze Momentum ist so direkt wieder verflogen.

Holt Tiafoe sich das Break sofort zurück? Immerhin zeigt sich de Minaur nicht so souverän wie in den ersten Spielen des ersten Satzes. Unter anderem nach einem Doppelfehler des Australiers und einem klasse die Linie herunter geschossenen Rückhandwinner Tiafoes hat der US-Amerikaner einen Breakball. Bei diesem geht de Minaur leicht vor, schießt eine Rückhand aus der Bewegung jedoch gegen die Netzkante. Tatsächlich also sofort das Re-Break für Tiafoe!

Die längste Rally der Partie entscheidet erneut de Minaur für sich. Er verteilt die Bälle gut. Tiafoe kann nach 25 Schlägen aus dem Lauf eine Vorhand nicht über das Netz bringen. Es folgt ein starker Return de Minaur und so hat der 26-Jährige wie im ersten Durchgang die Chance auf das frühe Break. Tiafoe verlegt eine Vorhand mit Unterschnitt ins Netz und läuft so direkt wieder einem verlorenen Aufschlagspiel hinterher.

Etwas vielversprechender startet der zweite Satz. Tiafoe eröffnet diesen Durchgang mit einem Ass. De Minaur zieht gleich, indem er einen Stoppball seines Gegenübers erläuft und ihn am Netz cross passieren kann. 15 beide.

Alex de Minaur war vor allem in der Anfangsphase dieses Viertelfinals der klar bessere Spieler. Denn Frances Tiafoe fand überhaupt nicht in dieses Match und machte in den ersten vier Spielen zahlreiche Fehler ohne Not. So ging de Minaur mit dem Doppelbreak 4:0 in Führung, ehe Tiafoe mit einem Aufschlagspiel zu Null auch in diesem Match ankam. Da de Minaur den eigenen Aufschlag aber zwei weitere Male erfolgreich durchbrachte, geht der erste Satz an die Nummer acht der Welt.

Dank der nächsten zwei Fehler Tiafoes von der Grundlinie und einem Servicewinner de Minaurs zieht der Australier nach dem Stand von 15:15 mit drei schnellen Punkten davon und holt sich so den ersten Satz.

Auch das achte Spiel beginnt mit einfachen Fehlern auf beiden Seiten. Tiafoe verzieht etwa aus der Rückhandecke einen Vorhandschuss sehr weit.

Nachdem zu Beginn noch Tiafoe deutlich fehleranfälliger war und de Minaur durch ein beständiges Spiel zu überzeugen wusste, macht inzwischen auch der Australier einige Fehler ohne Not. Insgesamt ist dieses Match eher von Fehlern denn von Winnern geprägt. Tiafoe kann de Minaur mit seinem zweiten gewonnenen Aufschlagspiel immerhin zum Ausservieren zwingen. 5:2 nach Spielen.

Beim Aufschlag scheint der Wind aktuell eine nicht unerhebliche Rolle zu spielen, de Minaur macht nun tatsächlich den Doppelfehler. Abermals kann Tiafoe die Breakchance nicht nutzen, erneut Einstand. Und dann attackiert der US-Amerikaner zweimal mit aggressiven Returns und wird dafür jeweils nicht belohnt, der Ball segelt ins Aus. De Minaur gewinnt ein kompliziertes Aufschlagspiel doch noch.

Ein Netzroller-Aufschlag fällt im Feld herunter, so gibt es statt des Doppelfehlers gerade noch den zweiten Aufschlag für den Australier. Tiafoe macht mit einem Inside-In-Vorhandschuss ins Netz einen vermeidbaren Fehler, doch auch de Minaur kann den Spielball nicht verwandeln.

Doch nun zeigt auch der Australier erste Schwächen und Fehler. Eine Rückhand landet etwa recht einfach im Netz und so muss er über Einstand gehen. Der 26-Jährige schenkt gar Tiafoe den ersten Breakball, Tiafoe kann diesen durch einen Netzfehler aber nicht nutzen. Wieder Einstand.

De Minaur zeigt sich bei eigenem Aufschlag recht unbeeindruckt davon. Einen kleinen Highlight-Ballwechsel entscheidet der Australier für sich. Erst entschärft er Tiafoes starken Return, dann erläuft er einen Stoppball stark und schickt am nur wenige Meter entfernten Tiafoe vorbei einen Passierball cross. 40:15.

Tiafoe kommt auf die Anzeige und das mit einem überraschend deutlichen Spiel. Der US-Amerikaner gewinnt dieses auch dank der ersten beiden Winner zu Null, profitierte zudem von zwei knapp zu weiten Grundlinienschlägen de Minaurs. Kommt Tiafoe nun in diesem Match an?

De Minaurs beständiges Spiel verträgt sich in dieser Phase natürlich überhaupt nicht mit Tiafoes Fehleranfälligkeit. Der Australier bringt den Ball konstant und mit genügend Druck zurück, der US-Amerikaner macht schon die Fehler. Zu 15 holt der Australier sich das zweite Aufschlagspiel, insgesamt hat er nun 17:6 Punkte in diesem Duell gewonnen.

Nun hält Tiafoe in einer längeren Rally mal gut dagegen, muss sich aber schließlich doch geschlagen geben. Bei einem wuchtigen Vorhandcross-Schuss des Australiers streckt Tiafoe sich noch und trifft den Ball, bekommt ihn aber nicht unter Kontrolle.

Die nächsten Fehler Tiafoes folgen. Seine etwas unkonventionell gespielte Vorhand ist in dieser Anfangsphase extrem fehleranfällig. Dazu gesellt sich der erste Doppelfehler und so hat Tiafoe nun sechs Ballwechsel in Folge durch eigene Fehler verloren. Beim Stand von 0:40 verkürzt der 27-Jährige nochmal mit einem Servicewinner, ehe er den zweiten Breakball nicht mehr abwehren kann. Doppelbreak für de Minaur!

Das eigene Aufschlagspiel eröffnet der Australier mit einem Doppelfehler, kann dann aber den ersten Winner von der Grundlinie aus setzen - entgegen Tiafoes Laufrichtung. Der US-Amerikaner ist noch gar nicht in diesem Match angekommen, macht insbesondere von der Grundlinie aus viele Fehler ohne Not und gibt so die nächsten Punkte her. So bestätigt de Minaur das Break, 2:0.

Dann die ersten beiden Gewinnschläge auf beiden Seiten: Tiafoe schlägt sein erstes Ass nach außen. De Minaur kontert mit einem Cross-Passierschlag in einem Duell am Netz. Einstand. Doch dann wieder Fehler des US-Amerikaners: Tiafoe verlegt erst eine Vorhand zu hektisch ins Aus, in der folgenden Rally sitzt ein Rückhand-Slice unter Druck nicht. So beginnt de Minaur dieses Match gleich mal mit einem Break.

Tiafoe serviert zuerst und verlegt in der ersten Rally eine Rückhand deutlich ins Seitenaus, de Minaur macht in der Folge einen einfachen Returnfehler. Tiafoe schießt ohne Druck eine Vorhand ins Netz, bei de Minaur folgt der nächste Returnfehler. Die ersten Ballwechsel werden allesamt durch Fehler entschieden. 30 beide.

Die beiden Protagonisten sind soeben eingelaufen und haben sich warm gemacht, nun sind sie bereit. Tiafoe ist aktuell die Nummer zwölf der Welt, de Minaur rangiert auf Platz acht, das verspricht eine enge Partie. Während Tiafoe mit mehr Explosivität, aber auch höherer Fehleranfälligkeit vielleicht das größere Potenzial hat, erschien de Minaur - nicht nur in letzter Zeit - etwas beständiger.

Die beiden heutigen Gegenspieler sind bisher vier Mal aufeinandergetroffen. Die ersten drei Duelle gewann allesamt de Minaur, allerdings in den Jahren 2017, 2018 und 2019 noch in den Anfangsjahren beider Karrieren. Das letzte Duell im November 2022, damit auch schon knapp drei Jahre her, entschied Tiafoe in Paris für sich.

So hat Tiafoe in zwei Dreisatzmatches insgesamt schon mehr als vier Stunden auf dem Platz gestanden, de Minaur war aufgrund des Freiloses in Runde zwei bislang erst 1:22 h gefordert - ein Faktor?

Auch in Toronto drohte Tiafoe ein frühes Aus, gegen den Japaner Yōsuke Watanuki (158 der Welt) stand der US-Amerikaner mit dem Rücken zur Wand. Nach Satzrückstand fing sich Tiafoe aber und gewann das Erstrundenmatch noch in drei Sätzen. Auch in der zweiten Runde tat Tiafoe sich gegen den Australier Aleksandar Vukic (99 der Welt) schwer und musste über die volle Distanz gehen.

Auch Tiafoe spielt bislang eine durchwachsene Saison 2025. Nach einer weitestgehend schwachen Sandplatzsaison stimmte immerhin das Auftreten in Roland Garros, wo er ins Viertelfinale kam - in Paris sein bestes Ergebnis bisher. Die Rasensaison war dann wieder enttäuschend. Und anders als de Minaur konnte er auch in Washington keinen Brustlöser-Sieg feiern, im Viertelfinale war gegen Ben Shelton Schluss.

De Minaur hat gute Erinnerungen an Toronto, hier hat der Australier sein bislang einziges Masters-Finale seiner Karriere erreicht. 2023 verlor er das Endspiel gegen Jannik Sinner jedoch recht deutlich 4:6, 1:6. Auch Tiafoe hat in seiner Karriere erst ein Masters-Finale erreicht, dieses ebenfalls auf der Nordamerika-Tour. Letztes Jahr verlor der inzwischen 27-Jährige in Cincinnati ebenfalls gegen Jannik Sinner 6:7, 2:6. Beide Spieler sind oder waren schon in der Top Ten der Welt, haben aber noch kein Masters-Turnier gewinnen können.

So feierte de Minaur zuletzt sechs Siege in Folge, davon immerhin vier gegen Top-50-Spieler. Das Auftaktspiel in Toronto gewann der 26-Jährige mühelos 6:4, 6:2 gegen den Argentinier Francisco Comesaña. In Runde zwei profitierte er vom Rückzug seines Landsmannes Christopher O'Connell und trifft nun mit frischen Körnern auf Tiafoe.

Mit breiter Brust geht der Australier Alex de Minaur in dieses Achtelfinale. Nachdem er bei der Sand- und Rasensaison zwar recht beständig spielte, aber kein Finale erreichte, gelang ihm zum Start der Nordamerika-Tour gleich der Befreiungsschlag. In Washington gewann er das erste Turnier seit über einem Jahr und feierte den insgesamt dritten Titel auf ATP500-Level. Ein Masters-Turnier hat de Minaur noch nicht gewonnen, doch mit dem Titelgewinn im Rücken geht er das Kanada-Masters an.

Einen guten Sonntagabend und herzlich willkommen zum Achtelfinale zwischen Frances Tiafoe und Alex de Minaur beim Kanada-Masters! Zwischen dem US-Amerikaner und dem Australier könnte es enges Duell um das fünfte Viertelfinalticket in Toronto geben. Um etwa 18:30 Uhr MESZ (12:30 Uhr Ortszeit) beginnt das Match auf dem Centre Court.