Deutschland gewinnt zwar nicht die Gruppe C, darf sich aber weiterhin über das Ticket für die Finalrunde in Malaga freuen. Zudem hat der DTB eine hervorragende Leistung gezeigt. Und das auch ohne die drei Topstars. Vielen Dank für das Interesse und noch einen schönen Tag!

Maximilian Marterer hat bis zum Schluss gefightet, war insgesamt allerdings ohne echte Chance. Zum einen hat er zu viele Fehler ohne Not eingestreut (31) und zu wenig Punkte über den ersten (63%) sowie vor allem zweiten Aufschlag (40%) geholt. Brandon Nakashima ist mit 16 Fehlern ohne Not auch nicht überragend unterwegs gewesen, hat in den wichtigen Ballwechseln jedoch die Nerven behalten und vor allem mit dem ersten (85%) und zweiten (67%) Aufschlag viele Punkte geholt. Die hohe Returnqualität ist ein weiterer Schlüssel des US-Amerikaners zum klaren Erfolg gewesen. Marterer hat häufig nicht gut zum Ball gestanden und kaum antizipieren können.

Durch diesen Sieg im Einzel stehen die USA bereits vor dem abschließenden Doppel als Sieger der Gruppe C fest.

Game, Set and Match: Brandon Nakashima! Nach 1:26 Stunden gewinnt er mit 6:4, 6:2 souverän gegen Maximilian Marterer, der zu keinem Zeitpunkt richtig gefährlich werden konnte.

Der Zug ist abgefahren. Keine Chance für Marterer, weil Nakashima jetzt auch alles voll trifft.

Großer Jubel bei m US-Team! Nakashima schnappt sich dieses mit Abstand längste Spiel und breakt den Deutschen zum zweiten Mal in diesem Durchgang. Damit serviert er nach einer kurzen Pause zum Matchgewinn.

Einstand Nummer drei! Marterer kann den Sack nicht zumachen. Teilweise spielt er überragende Bälle und trifft die Schläge wie aus dem Lehrbuch, um anschließend leichte Bälle aus der Hand zu geben.

Die ehemalige Nummer 45 der Weltrangliste wirkt phasenweise verunsichert. Mal wirkt Marterer beim Aufschlag zu behäbig, dann passt die Positionierung auf dem Court nicht. Da muss mehr kommen.

Ass Nummer sechs lässt er Doppelfehler Nummer zwei folgen. Maximilian Marterer spielt zu wechselhaft - das fasst die Partie gut zusammen. Von 40:15 geht es ohne Zutun von Nakashima auf 40 beide.

Auf dem Platz gestikuliert Marterer immer wieder und zeigt an, dass er nicht gut zum Ball steht. Das Lamentieren wird ihm leider nicht weiterhelfen. Er müsste die Bälle irgendwie besser antizipieren. Immerhin bietet sein Gegner mit 16 Unforced Errors auch ein wenig an.

Ohne Probleme bugsiert er das nächste Aufschlagspiel durch. Der Druck auf Deutschland steigt. Bald muss ein Break her. Vorher muss jedoch erstmal der eigene Aufschlag gehalten werden.

Immer wieder streut Nakashima etwas weichere und kürzere Bälle ein. Das sind keine Stoppbälle, aber eben so viel kürzer, dass Marterer entgegengehen muss und somit nicht aus seiner Komfortzone angreifen kann. Das ist sehr clever vom Rechtshänder. 30:15.

Tatsächlich lässt der Topspieler der USA einfach nicht locker. Konsequent geht er durch die Bälle und bestraft in dieser Szene einmal mehr, dass Marterer nicht korrekt steht und damit zu spät am Ball ist. Nakashima liegt also wieder mit einem Break vorne und schnuppert sozusagen schon am Gruppensieg der USA.

Breakball Nummer eins wehrt Marterer mit einer crossen Vorhand souverän ab! Und auch die zweite Möglichkeit ist weg, da er einen Fehler seines Gegners forciert.

15:40 und gleich zwei Breakchancen für Team USA! Jetzt wird es eng!

Über den zweiten Aufschlag kommend, wird Marterer kurz zurück hinter die Grundlinie gedrängt. Sofort übernimmt Nakashima die Initiative, spielt die Bälle taktisch und provoziert letztlich den Fehler des Deutschen. 15:30.

Problemlos gleicht die 40 der Welt zum 2:2 aus. Tendenziell sind die Ballwechsel allesamt kurz und in Sachen Unforced Errors liegen beide genau bei vier in diesem Satz.

Auch im zweiten Satz ist der Aufschlag von Nakashima brandgefährlich und sehr effektiv. 83 Prozent der ersten Aufschlage kommen an - Marterer kommt auf 70 Prozent. 30:0.

Mutig! Beim zweiten Aufschlag nimmt der Deutsche Maß und platziert einen Slice gerade so an der Linie. Dieses insgesamt fünfte Ass beschert ihm die 2:1-Führung im zweiten Durchgang.

Zu null! Klarer Fingerzeig des Favoriten, dass nichts verschenkt wird. Deutschland muss richtig ackern, wenn der Gruppensieg noch irgendwie möglich gemacht werden soll.

Nakashima variiert die Länge in den Schlägen überragend. Dadurch kann sich Marterer kaum auf die Bälle einstellen und steht sehr häufig zu weit weg vom Spielgerät. Da sind denn Fehler vorprogrammiert. Zudem ändert der US-Amerikaner auch gerne von krassen Topspin zu deutlichem Unterschnitt. Das macht es unberechenbar.

Wichtig, dass der Linkshänder das erste Game des neuen Satzes gewinnt. Sein Gegenüber steht auch schon bei elf Unforced Errors und macht demnach ebenfalls kein perfektes Spiel. Dessen muss sich der Deutsche bewusst werden und immer wieder Druck erzeugen. Mal sehen, ob er gleich den Aufschlag mal angreifen kann.

So darf es gerne weitergehen. Erst ein Vorhand-Fehler des US-Amerikaners, dann packt Marterer selbst den Vorhand-Winner aus. Schon steht es 40:0.

Marterer hat selbstverständlich noch alle Chancen und auch die spielerischen Fähigkeiten, das Blatt zu wenden. Der Nürnberger muss die Abstände zum Ball etwas besser timen und den US-Amerikaner dosiert unter Druck setzen. Er darf sich nicht so viele "Fehlschüsse" leisten, darf jedoch auch nicht zu passiv agieren. Keine leichte Aufgabe für den Linkshänder, der sein eigenes Servicegame ebenfalls verbessern muss und aggressiver returnieren könnte.

Diese Satzführung für den US-Amerikaner geht absolut in Ordnung. Von Beginn an hat der Mann aus Kalifornien sehr gut serviert und leichte Fehler des Gegners direkt bestraft. Maximilian Marterer sind die frühen Unforced Errors zum Verhängnis geworden. Früh hat er einem Break hinterherlaufen müssen und nicht so richtig zu seinem Rhythmus gefunden. Mit 63 Prozent holt der Deutsche auch nicht genügend Punkte mit dem ersten Aufschlag. Die Quote beim zweiten Aufschlag fällt ebenfalls zugunsten des US-Amerikaners aus.

Aller guten Dinge sind vier: Nach 42 Minuten nutzt Brandon Nakashima seinen vierten Satzball und sichert sich den ersten Durchgang mit 6:4.

Allzu viele Ansatzpunkte hat der Deutsche indes gar nicht. Nakashima schlägt konstant und gut auf. Lediglich sechs Mal musste er bisher über den zweiten Aufschlag gehen. 75 Prozent der ersten Aufschläge kommen an und diese nutzt er in 89 Prozent der Fälle. Zudem steht es nach Assen 6:3.

Erst gut in den Körper serviert, dann wuchtig nach außen! Maximilian Marterer verkürzt auf 4:5 und kann die beiden abgewehrten Satzbälle als mentalen Push nehmen. Verloren ist der Satz noch lange nicht.

Beide abgewehrt! Marterer geht Risiko und erzwingt einen Fehler seines Gegners. 36 Minuten stehen auf der Uhr.

Das ist zu stark vom US-Amerikaner. Bei 15:40 bekommt er zwei Satzbälle...

Beim Aufschlag gegen den Satzverlust beginnt der Nürnberger gut, kassiert dann aber einen crossen Return gegen die Laufrichtung. 15:15.

Leider ist es nicht wirklich eng geworden, aber Marterer sendet klare Signale an den Konkurrenten, dass er nicht mal so eben zu schlagen ist. Größtes Problem bleiben die Fehler ohne Not. Hier "führt" der Deutsche mit 13:7.

Das ist einer der besten Ballwechsel gewesen bisher. Marterer geht druckvoll nach und vor allem immer wieder in Position zurück. Er sprintet von links nach rechts. 40:30 für den US-Amerikaner.

Der DTB-Athlet bleibt dran, aber irgendwie liegen da zu viele Fehler im eigenen Spiel. Auf der anderen Seite macht der Amerikaner aber auch Druck.

Ansatzlos wuchtet Marterer einen Inside-Out gegen die Laufrichtung des Weltranglisten-40. und hat den Vorteil auf seiner Seite. Doch durch einen unerzwungenen Rückhandfehler geht es über Einstand.

Toller Aufschlag nach außen! Marterer befreit sich aus einer durchaus kniffligen Situation und stellt auf 30 beide.

Beim Aufschlag des US-Mannes findet Marterer nicht den richtigen Abstand. Oftmals steht er minimal zu schlecht und kann keinen Druck erzeugen. Wenn der erste Aufschlag kommt, holt Nakashima damit in 91 Prozent der Fälle auch den Punkt. Bei Marterer sind das bisher nur 57%.

Toller Ballwechsel, toller Punkt für den Deutschen! Marterer lässt sich nicht beirren und jagt jedem Ball hinterher. Er positioniert sich immer wieder gut an der Grundlinie und antizipiert dann gut. Einen flachen Vorhandschlag kann sein Gegner nur verarbeiten, indem er weit mit dem Oberkörper runterkippt. Dadurch gerät er aus der Balance und die Kugel segelt seitlich ins Aus.

Einstand! Warum? Weil die Returns des US-Amerikaners eine Waffe sind und sofort das Momentum zu ihm ziehen. Er öffnet das Feld immer wieder stark und bringt den Gegner ins Rotieren.

Souverän bestätigt der sechs Jahre jüngere Akteur das Break und stellt schnell auf 3:1. Bereits jetzt muss sich der Deutsche etwas einfallen lassen, um nicht schnell unterzugehen. Die Ballwechsel sind viel zu kurz und Marterer bekommt keinen Zugriff.

Früh schüttelt der Schützling von Gerald Radovici den Kopf und scheint von seiner bisherigen Leistung wenig angetan. Sieben Unforced Errors sind zu diesem frühen Zeitpunkt auch wirklich eine Hausnummer. Marterer überdreht etwas und will es mit der Brechstange. 40:0 für Nakashima.

In dieser Davis-Cup-Woche kassiert Marterer das erste Break. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass der Deutsche bereits sechs Unforced Errors begangen hat. Sein Gegner steht bei zwei Fehlern ohne Not.

Nakashima erhöht zwischenzeitlich den Druck durch aggressive und unangenehm lange Returns. Bei 0:40 punktet Marterer noch mit einer crossen Vorhand, doch dann ist das erste Spiel abgegeben. Nakashima schnappt sich das Break zum 2:1.

Eieiei! Mit 0:30 startet "Maxi" ungünstig ist sein zweites Servicegame. Just in dieser Sekunde wirkt der Mann aus Nürnberg einen Tick zu überhastet und trifft den Ball suboptimal.

Feines Händchen des US-Amerikaners. Nakashima lockt den Deutschen vor ans Netz und packt dann einen schönen Lob aus. Damit steht es 1:1 im ersten Durchgang.

Beide Spieler haben eine gute Länge in den Schlägen und treffen die gelbe Filzkugel durchaus wuchtig. In dieser Szene gerät Marterer etwas zu sehr unter Druck und verzieht seinen "Schuss" mit der Vorhand von der Grundlinie. 30 beide.

Die Halle ist sofort da! Nach einem beherzten Sprint an die T-Linie, kann er das Feld gut schließen. Sein Gegner muss den Schlag quasi zu gut setzen und bleibt am Netz hängen.

Mit vollem Risiko serviert der Deutsche durch und wird auch belohnt. Bei eigenem Vorteil muss er dann jedoch über den zweiten Aufschlag kommen. Eigentlich bereitet er das Ganze gut vor, agiert über die Rückhand dann zu hastig. Wieder heißt es Einstand.

Schade! Nach einem Ass kann der Deutsche nicht nachlegen und verlegt den Ball nach vier, fünf Schlägen mittig ins Netz. 30:40 und Breakchance für Team USA.

15:30, weil Nakashima von der Grundlinie super arbeitet und die gelbe Filzkugel ansatzlos mit der Vorhand cross an die Linie spielt. Da steht der Deutsche zu weit weg und kann nichts mehr machen.

Und damit rein in die Partie. Maximilian Marterer schlägt auf.

Marterer geht ohne Satzverlust in dieses Duell und konnte bislang häufig mit starken Linkshänder-Aufschlägen punkten. Wird das auch heute ein probates Mittel sein? Beide Spieler sind fast gleich groß und dürften hier auch angesichts der schwierigeren Bedingungen keine Fitness-Probleme oder ähnliches haben.

Die obligatorische Einschlagphase läuft und gleich wird sich zeigen, ob und wie "Max" gegen die Nummer eins der USA bestehen kann. Für den Gruppensieg müsste er gewinnen. Dramatisch wäre eine Niederlage nicht, denn Deutschland steht ja bereits sicher im finalen Showdown in Malaga.

Brandon Nakashima ist die Nummer eins der angereisten US-Teams und wird in der Weltrangliste auf Position 40 geführt. Gegen den chilenischen Topspieler Alejandro Tabilo musste sich Nakashima ganz schön strecken und setzte sich letztlich mit 7:6 (7:5), 2:6, 7:6 (7:3) durch. Gegen den Slowaken Kovalík hatte er beim 6:3, 6:3 keine Probleme.

Der in Nürnberg geborene Maximilian Marterer gewann unter der Woche beide Einzelpartien souverän. Gegen den Slowaken Klein setze er sich mit 6:4, 7:5 durch und besiegte auch den Chilenen Barrios Vera klar in zwei Sätzen (6:1, 6:3). Der Linkshänder wird momentan auf Platz 104 der Weltrangliste geführt.

Nach der ersten Niederlage der Woche, steht Deutschland im Kampf um den Sieg in der Gruppe C unter Druck. Gegner USA liegt nach dem Dreisatzerfolg von Opelka über Squire mit 1:0 in Führung. Das zweite Match bestreiten der 29-jährige Maximilian Marterer und der sechs Jahre jüngere Brandon Nakashima.